Diagnostik

DiagnostikSollten Symptome auftreten wie Juckreiz und unerklärliche Hautrötungen und diese Symptome über  einen längeren Zeitraum anhalten, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Im ersten Schritt wird dieser eine Anamnese vornehmen bevor die körperliche Untersuchung folgt. Eine Diagnose ist für gewöhnlich schnell und einfach zu erstellen. Allerdings können die Symptome auch auf andere Krankheiten hinweisen. Erst der Zusammenhang des Krankheitsverlaufs und die vorhandenen Symptome lassen auf eine Neurodermitis schließen. Die Krankheitsgeschichte spielt dabei auch eine wesentliche Rolle um die passende Therapie zu finden.  Wer den Arzt unterstützen und evtl. eine schnellere Linderung der Beschwerden herbeiführen möchte, sollte seinen Alltag mit Hilfe eines Tagebuchs festhalten. Zu den wichtigen Inhalten zählen u.a. die Essgewohnheiten und die Auflistung der eingenommenen Lebensmittel als auch eine Darstellung der Juckreize und eine Einschätzung der Situation wie schlimm es z.B. juckt.

Anamnese

Bevor die eigentliche körperliche Untersuchung erfolgt, führt der Arzt im ersten Schritt eine Anamnese durch. Diese ist ein Gespräch in dem der Arzt mit gezielten Fragen erste Hinweise auf die mögliche Erkrankung sammelt und so den bisherigen Verlauf als auch die Symptome in Zusammenhang setzten kann. Wesentliche Fragen sind u.a.:

Wann und wo sind die Hautveränderungen erstmals aufgetreten?
Seit wann besteht der Juckreiz?
Wie heftig ist der Juckreiz?
Bestand im Vorfeld schon trockene Haut?
Sind Faktoren beobachtet worden, die den Juckreiz verschlimmern oder verbessern wie etwa bestimmte Nahrungsmittel oder Kleidung?
Liegen Allergien wie etwa Heuschnupfen oder Asthma beim Patienten selber oder in näherer Verwandtschaft vor?
Leidet der Patient selber oder einer seiner näheren Verwandten an Neurodermitis?

Die Antworten auf diese Fragen geben dem Arzt die korrekte Richtung in der er weitere Untersuchungen erfolgen lassen muss. Denn zahlreiche Erkrankungen zeigen ähnliche Symptome wie Neurodermitis. Allein aufgrund einer Anamnese kann keine Diagnose erfolgen. Einer Anamnese folgen immer weitere Untersuchungen um zu einem Ergebnis zu kommen und eine Therapie in Angriff nehmen zu können.

Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung ist ein wesentlicher Teil der Diagnostik. Mit der Routineuntersuchung kann der Arzt bei Verdacht auf Neurodermitis feststellen, ob die Kriterien für eine Erkrankung erfüllt sind. Um eine Neurodermitis-Erkrankung festzustellen müssen drei der Hauptkriterien und mindestens eins der drei Nebenkriterien vorhanden sein.

Zu den Hauptkriterien zählen:

Chronisch oder wiederholt auftretenden Symptome
Extremer Juckreiz
Ekzeme an den typischen Stellen dem Alter des Patienten entsprechend
Eine atopische Krankheit wie z.B. Asthma oder Pollenallergie besteht bereits beim Patienten selber oder einem nahen Verwandten

Die Nebenkriterien bestehen aus:

Positiver Allergietest auf mögliche Allergene (Prick- oder Intrakutantest)
Erhöhte Blutwerte für IgE-Antikörper
Weißer Dermographismus. Dieser ist erkennbar, wenn bei einer mechanischen Reizung der Haut diese erblasst statt zu erröten.

Besteht noch kein positiver Allergietest, aber der Verdacht auf Neurodermitis, kann der Arzt dem Patienten einen Prick- oder Intrakutantest auf verschiedene Allergene wie etwa Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel unterziehen. So kann festgestellt werden, ob eine allergische Neurodermitis vorliegt und welche Faktoren vermieden werden sollten um Schübe abzumildern oder gänzlich zu verhindern. Blutuntersuchungen, die im Labor durchgeführt werden, zeigen des Weiteren oftmals einen erhöhten Blutspiegel des Immunglobulins E (IgE). Ein weiterer wichtiger Hinweis sind die betroffenen Hautstellen. Wo befinden diese sich? Säuglinge und Kinder, die an Neurodermitis leiden haben die betroffenen Hautstellen für gewöhnlich im Gesicht und an den Streckseiten der Arme und Beine. Erwachsene leiden vor allem im Nacken, an den Händen und in den Gelenkbeugen.

Gewebeproben

Für gewöhnlich wird keine Probebiopsie an den betroffenen Hautstellen durchgeführt. Nur in Einzelfällen wird eine Gewebeprobe vom Patienten entnommen um diese zu analysieren.

Fachleute konsultieren

Die Diagnostik sollte stets von einem erfahrenen Arzt oder einem Facharzt erfolgen, da oftmals Mischbilder unterschiedler Ekzemarten auftreten. Das Krankheitsbild sollte vom Patienten so genau wie möglich geschildert werden und zur weiteren Diagnostik evtl. noch einen Dermatologen und/oder Allergologen zu Rate ziehen. Zahlreiche Krankheitsbilder weisen ähnliche Symptome wie Neurodermitis auf wie beispielsweise Ringel- oder Schuppenflechte, Stoffwechselstörung Phenylketonurie (PKU), Scabies (Krätze) oder auch das Ekzem-Stadium des kutanen T-Zell-Lymphoms. Beim letzteren handelt es sich beispielsweise um eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems. Diese Krankheiten gilt es bei der Diagnose auszuschließen. Nachdem die Ursachen und die Form der Neurodermitis festgestellt wurden, ist die Erstellung eines Behandlungsplans und einer Therapie möglich. Unter Umständen beinhalten diese nicht nur die Vermeidung von auslösenden Faktoren und die Behandlung mit Medikamenten, sondern ebenfalls evtl. eine Ernährungsumstellung.

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