Symptome

Neurodermitis stellt sich in jedem Alter und von Fall zu Fall individuell dar. Dennoch treten charakteristische Symptome, je nach Alter des Patienten auf. Die Individualität äußert sich im Ausmaß der Symptome. Dabei ist zu erkennen, dass im Winter die Symptome verstärkt auftreten und im Sommer einen geringeren Umfang ausweisen. Allen Neurodermitis-Erkrankungen ist gleich, dass sie in Schüben auftreten. Der Patient durchlebt immer beschwerdefreie Zeiten gefolgt von Zeiträumen in denen die Symptome, teilweise sehr heftig, zu Tage treten.  Die Schübe werden für gewöhnlich durch Umwelteinflüsse oder psychische Faktoren ausgelöst.

Symptome bei Kindern

Bereits Kinder und Säuglinge können unter Neurodermitis leiden. In aller Regel fängt die Neurodermitis bei Babys im Gesicht und auf der Kopfhaut an. Hier bildet sich Milchschorf.  Milchschorf ist eine Schuppenkruste, welche gelblich-weiß gefärbt ist. Typischerweise befindet sich unter dem Milchschorf gerötete Haut. Das gesamte Bildnis erinnert an verbrannte Milch. Die Hautveränderungen der Neurodermitis können im Babyalter auch auf den Streckseiten der Arme und Beide auftreten. Häufig nässen die veränderten Hautstellen auch. Und manchmal bildet sich auch ein nässendes Ekzem im Mundbereich.

Beugeekzeme

Während des 1. Lebensjahres entwickeln sich häufig zudem Beugeekzeme. Diese geröteten und schuppenden Hautstellen sind mit Krusten bedeckt und befinden sich in den Falten der Ellenbogen, Kniekehlen und Handgelenken. Obwohl die Haut nässt, ist sie trocken und somit nicht in der Lage Feuchtigkeit zu speichern. Als Folge tritt Juckreiz auf.

Je älter das Kind wird um so mehr verdicken sich die Hautstellen. Es bilden sich Flechten oder Lichenifikation. Das Hautbild selber wird gröber. Des Weiteren können diese Hautbereiche hyper- oder hypopigmentiert sein. Hyper- bzw. hypopigmentiert bedeutet, dass die Hautstellen entweder zu stark oder zu schwach gefärbt sind. Ein Hoffnungsschimmer liegt im Erreichen der Pubertät. Bei vielen Kindern bildet sich während dieser Zeit die Neurodermitis vollständig zurück.

Symptome bei Erwachsenen

Erwachsene weisen nicht zwangsläufig eine Neurodermitis-Erkrankung als Überbleibsel ihrer Kindheit auf. Auch im Erwachsenenalter kann Neurodermitis erstmals auftreten. Häufig ist die Erkrankung abhängig von ihrer beruflichen Tätigkeit.

Zu den typischen Symptomen zählen:

Juckreiz
Lederartige Verdickungen der Haut im Gesicht (Facies leonina)
Kleine juckende Hautknoten (Prurigoknötchen)
Irritabilität
flächendeckende lederartige Verdickungen der Haut (Lichenifikation)

Neurodermitis-Symptome treten bei Erwachsenen typischerweise am Hals, in den Beugeseiten der Extremitäten, im Augen- und Stirnbereich als auch auf Hand- und Fußrücken auf.

Wenige Patienten leiden allerdings nur an eine leichte Form der Neurodermitis. Bei ihnen fallen die Symptome weitaus eingeschränkter aus wie beispielsweise mit kleinen Hautrissen (Rhagaden) in den Mundwinkeln, an den Ohren oder an den Fingerspitzen (Pulpitis sicca). Auch eine Lippenentzündung (Cheilitis) oder Brustwarzenekzeme können Ausdruck einer Neurodermitis sein.

Eine Neurodermitis kann ebenso Begleitsymptome aufweisen. Zu den atopischen Stigmata zählen:

SymptomeDennie-Morgan-Falte (doppelte untere Lidfalte)
Hertoghe-Zeichen (Ausdünnung der seitlichen Augenbrauen)
Weißer Dermographismus (helle Hautzeichnungen nach mechanischem oder chemischem Reiz statt)
Periorale Blässe (Blässe um den Mund herum)
Und Augenerkrankungen wie Katarakt (Grauer Star) oder kegelförmige Verformung der Hornhaut (Keratokonus), Auch wiederholte Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) können eine Begleiterscheinung sein.

Als quälendstes Symptom wird meistens der Juckreiz beschrieben. Vor allem nachts kratzen sich Betroffene oftmals blutig und verbringen schlaflose Nächte. Diese offenen Hautstellen können weitere Hautbeschwerden herbeiführen und ein juckender Teufelskreis entsteht.

Komplikationen

Als ob Neurodermitis selber nicht schon qualvoll genug wäre, bietet die Krankheit auch noch gute Grundlagen für weitere Komplikationen und weitere Erkrankungen.
Die häufig zerkratzten Ekzeme lasen Keime praktisch ein. Oftmals kommt es daher zu bakteriellen Infektionen wie beispielsweise Staphylokokken. Auch Viren nehmen diese Einladung nur allzu gerne an und machen sich im geschundenen Körper breit mit Erkrankungen wie beispielsweise Herpes. Ebenso können Pilzinfektionen auftreten.
Des Weiteren leiden Neurodermitis-Erkrankte häufig auch unter allergischem Asthma und Heuschnupfen.  Bei weiteren Allergien wie beispielsweise gegen Hausstaub, Tierhaare oder spezielle Nahrungsmittel führt der Kontakt mit diesen Substanzen zu einer rapiden Verschlechterung des Hautzustandes. Auch Schweiß oder Zigarettenrauch können eine Verschlechterung herbeiführen.

Was kann man dagegen tun?

Neurodermitis kann eine sehr qualvolle Krankheit sein. Eine vollkommene Heilung ist im Grunde nicht möglich, aber eine effektive Linderung, dass die Lebensqualität wieder hergestellt wird.

Diese Linderung kann in Zusammenarbeit mit einem Arzt erzielt werden. Es kommt oftmals auf die Ernährung an und vor allem, dass der Patient ausreichend stilles Wasser trinkt. Auch sollte manche Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol vermieden werden. Rückfettende Cremes können ebenfalls die Haut bei ihrem Kampf gegen Trockenheit helfen.

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